Weinfest 2018
Nach ausgiebigen und längeren Diskussionen beschlossen die Vorstandshelfer des Bürgerverein Grabengärten in ihrer letzten Sitzung des laufenden Jahres, nicht mehr am Zeiler Weinfest teil zu nehmen. Die Gründe hierfür sind vor allem in der Überalterung der aktiven Weinfesthelfer zu sehen, wodurch es immer schwieriger geworden ist, den Betrieb des Verkaufsstandes während der fünf Tage (Auf- und Abbau eingeschlossen) zu gewährleisten.
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Nach nunmehr über 30-jähriger Teilnahme des Vereins am Zeiler Weinfest steht also unser Verkaufsstand möglicherweise nicht mehr an der Ecke Hauptstrasse/Brauhausgasse. Viele Erinnerungen bleiben zurück und auch viele Änderungen fanden in dieser langen Zeit statt. So wurde die erste Teilnahme zu einem gewissen Wagnis für den Verein. Das eigene Sommerfest aufgeben und dafür etwas Neues, Unbekanntes wagen? Aber dies sollte, im nachhinein betrachtet, aufgehen und ein Erfolgsmodell für den Verein werden. Zuerst musste ein Verkaufsstand in der Schreinerei Hetterich, nach genauen Maßen und Vorlagen seitens der Stadt Zeil gebaut und finanziert werden. Dieser erste zusammenlegbare Stand musste schon ein Jahr später wiederum vergrößert werden. Schon in jenen ersten frühen Jahren verkauften wir unsere bekannten und guten Pommes frites, hierfür mussten wir eine große Gastro-Fritteuse von einem befreundeten Verein für viel Geld ausleihen. Ebenfalls standen auf unseren Preisschildern, bis in die letzte Jahre, noch unsere belegten Brote mit Gerupften, „Ziebeleskäs“ und Scheibenkäse. Später kamen dann noch belegte Laugenstangen hinzu. Der Verkaufsstand selbst wurde nach dem Fest für ein paar Jahre in Knetzgau und Neubrunn (!) untergestellt. Welch ein Arbeitsaufwand! Erst nach dem Bau unseres „Vereinsheims“ konnte dieses Problem relativ zufriedenstellend gelöst werden. Nach ca. 10 Jahren machten sich dann die ersten „Ermüdungserscheinungen“ unseres Standes bemerkbar. So brach der aus Spanplatten bestehende Boden durch und das Dach war nicht mehr dicht. Auch unser Angebot für die immer größer werdenden Besucherzahlen änderte sich im Lauf der Jahre immer wieder. So wurden neben den Pommes auch noch für ein paar Jahre gebackener Camembert angeboten bis wir dann auf unsere Currywurst umstiegen. Weiterhin wurde auch für kurze Zeit unser sogenanntes „Zeiler Dreierlei“ (eine Käsezubereitung) angeboten. Mit unserer Erfindung des „Brezelbaumes“, an den unsere fleißigen Austräger Laugenbrezeln und paarweise Pfefferbeißer hängten, wurde unser Verkaufsangebot ein weiteres Mal erweitert. Dieser Brezelbaum sollte ebenfalls ein absolutes Erfolgsmodell werden!
Nachdem der Auf- und Abbau unseres Standes immer noch große Probleme bereitete, wurde im Jahr 2008 von der Vereinsführung beschlossen, einen fahrbaren Verkaufsstand zu besorgen. Unter sehr zeitaufwändiger Arbeit wurde von unserer „Rentnergang“ aus einem ehemaligen Fischwagen ein moderner Verkaufswagen für das Zeiler Weinfest umgebaut. Jetzt kann der Wagen innerhalb von 1-2 Stunden an seinem vorgesehenen Platz aufgestellt und ebenso schnell wieder aufgeräumt werden. Die Situation unserer freiwilligen Helfer wurde aber, wie schon erwähnt, von Jahr zu Jahr prekärer und konnte nur noch durch Verkleinern unseres Essensangebotes kompensiert werden. Die Helferzahl sank innerhalb weniger Jahre von einst 40-45 auf unter die Hälfte und es wurden immer weniger.
So war die Teilnahme am Zeiler Weinfest zum 1000-jährigen Bestehen der Stadt leider unsere letzte Teilnahme. An dieser Stelle möchte sich die Vereinsführung bei allen Weinfesthelfern der letzten mehr als 30 Jahre bedanken für ihr Engagement und ihren Einsatz bei diesen drei stressigen aber auch schönen Tagen dieses einmaligen Festes. Vielleicht findet sich ja ein Verein oder eine Organisation, welche gewillt ist, hier mit unserem Verkaufsstand weiter zu machen, das wäre schön (bei Interesse Tel.: 7337 oder 7939). Aktualisierung am 10.12.2018: Der Imbisswagen ist verkauft!
Für die Helfer des Jahres 2018 wird, wie jedes Jahr, ein Helferabend organisiert, bei dem dann ungefähr die Hälfte des Weinfesterlöses aus 2018 wieder denen zugute kommt, die dafür gesorgt, gearbeitet und ihre Freizeit (oder sogar Urlaub) geopfert haben.
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