Archiv 2008
Der Satz "Im Westen nichts Neues" wird künftig von den Teilnehmern des diesjährigen Zweitagesausfluges mit dem BV Grabengärten in "Im Westen sehr viel Neues" umbenannt werden. Zwei Tage, in denen so manches Klischee vom Ruhrpott über den Haufen geworfen werden musste und zwei Tage voller neuer Eindrücke über das Ruhrgebiet, welches zu Recht auch als "Tourgebiet" bezeichnet werden darf.
Nach ca. 5-stündiger Busfahrt erreichten die Grabengärtler ihr erstes Ziel im Ruhrgebiet, den GASOMETER in Oberhausen. Diese Tonne aus Stahl, fast 120 m hoch, wurde 1929 zur Gasspeicherung erbaut und im Jahr 1990 zu einem der spektakulärsten Ausstellungsorte europaweit umgebaut.
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Nachdem man im gläsernen Innenaufzug hochgefahren war, wurde man mit einem phantastischen Ausblick übers gesamte Ruhrgebiet belohnt. Vergebens hielt man Ausschau nach Kohlenhalden und -bergen, dafür wurde das Auge mit einem satten Grün belohnt, in denen die sicherlich nicht kleinen Städte der Umgebung fast nicht auffielen. Im Innern des Turms konnten dann die Besucher die Erde in großformatigen Bildern aus der "Perspektive Gottes" bestaunen.
Anschließend konnten die Ausflügler dann das "CentrO" besuchen, eines der größten Einkaufszentren Europas. Nachdem man dann mit dem Bus und einem Zuge eine kleine Stadtführung durch Essen, Bochum und Dortmund machte, ging es weiter zur sog. "Villa Hügel", dem Einfamilienwohnhaus des Stahlbarons A. Krupp mit seinen ca. 120 Zimmern! Die Zeiler staunten aber auch nicht schlecht, als man vom sozialen Engagement der Farn. Krupp gegenüber ihren Arbeitern (Kruppianer) hörte. Dieses Engagement konnte man sich dann auch in der Arbeiterwohnhaussiedlung Margarethenhöhe vor Augen führen. Jedes dieser kleinen Mietshäuser ist für sich ein Schmuckstück.
Nach der Einquartierung in einem Hotel unternahmen dann die Grabengärtler auf eigene Faust die Erkundung des Nachtlebens von Bochum.
Wohl geruht und gestärkt ging es am nächsten Tag nach einem üppigen Frühstücksbüfett zum nächsten Ziel unserer kleinen Reise. Die Zeche Zollern, auch Schloss der Arbeit genannt, erinnert so gar nicht an die harten Arbeitsbedingungen des Kohlebergbaus. Prunkvolle Backsteinfassaden mit opulenten Giebeln, Zinnenkränze und Ecktürmchen rund um einen grünen Innenhof erinnern zuerst an eine Adelsresidenz. Wenn da nicht im Hintergrund zwei hohe Fördertürme stünden und uns die Fremdenführerin in teilweise dramatischen Worten das Leben eines "Bergbaukumpels" näher brachte.
Als letzter Punkt unserer Reise stand noch der Besuch eines Halbgottes auf dem Programm. Auf ca. 70 m. Höhe thront die 8 m. hohe Figur des Herkules über den 400 m langen Kaskadenwasserfälle im Bergpark Wilhelmshöhe. Äußerlich ist das Monument ein Symbol in sich ruhender Stärke, tatsächlich ist es jedoch seit seiner Fertigstellung im Jahr 1715 ein ewiges Sanierungsobjekt. Der sehr gepflegte weitläufige Park und die Wasserkaskaden und -fontänen entschädigten jedoch dafür, dass die Herkulesstatue zur Zeit durch eine Einrüstung nur zu erahnen ist.
In der Gewissheit, zwei sehr interessante und aufschlussreiche Tage miterlebt zu haben, bedankte sich Vorstand Schuster G. nochmals bei allen Teilnehmern für die Pünktlichkeit und beim Fahrer für das sichere Fahren. Zum Abendessen kehrte man noch in Ramsthal bei Bad Kissingen ein.
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